RÖMERMUSEUM BEDAIUM

MUSEUM FÜR DIE KELTISCH-RÖMISCHE VERGANGENHEIT DES CHIEMGAUS

Archäologischer Rundweg

Station 7

Altbajuwarisches gräberfeld bei Ischl

1880 stieß in der Nähe von Ischl auf dem Flur "Pestacker" beim Abfahren von Kies ein Bauer auf ein Körpergrab eines bajuwarischen Kriegers aus dem 7. Jh. n. Chr. Man hatte ihn, wie damals üblich, in seiner Festtagstracht uns seinen Waffen bestattet. Darunter fanden sich auch Reste seines Schildes, samt Schildbuckel und Schildbeschlägen - zwei kauernde Alder und ein Löwe. Es ist eines der ersten Zeugnisse des Löwenmotives in Bayern. Teile des Originalfundes können im Römermuseum BEDAIUM besichtigt werden. Verstorbene Bajuwaren wurden in Flachgräbern, die stets als Reihengräber angeordnet waren, beigesetzt. Die Toten wurden in Ost-West-Richtung begraben. Der Kopf lag im Westen damit die aufgehende Sonne erblickt werden konnte.
Die Station 7 zeigt die Rekonstruktion eines bajuwarischen Grabes. Beim Aushub des Erdmaterials wurde in unmittelbarer Nähe ein Skelett aus der Reihengräberzeit gefunden. Die Knochenreste lassen auf eine Frau jungen bis mittleren Alters schließen. Die bajuwarische Tote trug eine Glasperlenkette sowie eine Metallfibel, die vermutlich an Wadenbinden befestigt war. Schautafeln geben einen guten Überblick über den Fund und werden ergänzt durch eine spezielle Kindertafel mit haptischen Elementen.